Die Idee zu “Giraffenhund und Kratzbürste”
Tatsächlich hatte die Idee zu meinem Erstlingswerk unsere Tochter, die damals sechs Jahre alt war. Sie redete pausenlos von einem Giraffenhund, der unbedingt nach Paris reisen möchte. Sehnlichst wünscht er sich den Eiffelturm bei Nacht glitzern zu sehen.
Erst später folgte Kratzbürste als meine Erfindung. Ein stets gut gelaunter Giraffenhund braucht natürlich einen griesgrämigen Gegenpart, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Nichtsdestotrotz lässt er sich von seinen Träumen nicht abhalten.
Dieses ungleiche Paar bleibt trotz aller Unterschiede miteinander verbunden. Ein roter Wollfaden spielt dabei am Ende der Geschichte eine wichtige Rolle.
Lektorat und Korrektorat
Die Geschichte entstand langsam, aber stetig während der Corona Pandemie. Obwohl alle Kinder im Homeschooling Zuhause waren, fand ich erstaunlicher Weise mehr Zeit zum Schreiben als sonst. Es lag wohl daran, dass das soziale Leben komplett lahm gelegt war. Zudem war ich als Flugbegleiterin zu dieser Zeit nur selten im Einsatz.
Mein erstes Kinderbuch schrieb ich in Reimform und das war wesentlich aufwendiger als gedacht. Der Rhythmus muss stimmig sein und der Lesefluss soll natürlich erhalten bleiben. Das Manuskript landete immer mal wieder für mehrere Monate in der Schreibtischschublade.
Manchmal war ich begeistert von der Geschichte und den Reimen. Ein anderes Mal war ich kurz davor alles hinzuschmeißen. Nächtelang lag ich wach und grübelte, ob ich das Buchprojekt durchziehen soll. Einfacher wäre es gewesen mich gemütlich einzurollen und alles beim Alten zu belassen. Umdrehen und weiterschlafen wäre eine denkbare Option gewesen.
Doch letztendlich ging ich tatsächlich den Weg zum Lektorat.
Die Figuren werden zum Leben erweckt
Zu Beginn meines Buches fing ich an Giraffenhund und Kratzbürste zu zeichnen. Die Skizzen habe ich in diesen Blog-Post eingefügt. Sowohl die Figuren als auch die Charaktere hatte ich in meinem Kopf und wollte sie zu Blatt bringen. Leider mangelt es mir jedoch in dieser Hinsicht an künstlerischem Talent und ich begab mich auf die Suche nach einer Illustrator:in.
Kathleen Hoffmann war keine Unbekannte für mich und ehrlich gesagt war sie die Einzige, die ich anfragte. Sie illustrierte die Amelie Anders Bücher und ich war begeistert von ihrer Arbeit. Zum Glück sagte sie mir den Auftrag zu und wir unterschrieben unseren Vertrag.
Die Illustrationen nahmen viel Zeit in Anspruch und ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Kathleen erweckte Giraffenhund und Kratzbürste zum Leben. Nun konnte ihre Reise hoffentlich bald beginnen und sie waren bereit die Welt zu entdecken.
Schriftsatz und Druck
Nach vollendeten Lektorat und den letzten Illustrationen ging es nun an den Schriftsatz. Guido stand mir hierbei zur Seite und ich durfte auf seine Expertise zurückgreifen. Wir hatten uns im Urlaub auf Hiddensee kennengelernt und ihm schenkte ich mein Vertrauen. Es war ebenso sein erstes Buchprojekt.
Er kannte gleichfalls die Druckerei gut und besprach vor Ort unsere Vorstellungen. Es war mir ein großes Anliegen, dass der Druck hochwertig war und man nicht auf den ersten Blick erkannte, dass mein Buch im Eigenverlag erschienen ist.
Die Druckauflage von zweitausend Stück war für ein Erstlingswerk hoch, doch nur so konnte ich die Kosten einem realistischen Marktpreis anpassen. Mit dem Ergebnis des Buchdrucks war ich sehr zufrieden. Die Farben waren leuchtend und das Papier fest genug, um kleinen Kinderhänden standzuhalten.
Meine Erfahrungen
Durch mein erstes Kinderbuch, das ich selbst verlegte, habe ich unglaublich viel gelernt. Obwohl ich Medien- und Kommunikationswirtschaft studiert habe, bin ich viel zu blauäugig an die Vermarktung und den Vertrieb herangegangen. Während der Entstehung des Buches, empfand ich das Reimen als die größte Herausforderung.
Doch da irrte ich mich gewaltig, denn die weitaus größere Arbeit besteht im Verkauf eines Buches. Es kostet unglaublich viel Zeit das System mit Verpackungslizenzen, Amazon, ISBN Nummern und dem Buchhandel überhaupt erst zu verstehen. Für mich war es ein Buch mit sieben Siegeln.
Hinzu kommen Marketing-Strukturen wie Social Media, Buchrezensionen über Kinderbuch-Blogger, eine eigene Homepage, Lesungen und Werbung. Man bräuchte hierfür entweder einen eigene Agentur oder einen Verlag.
Ein Verlag ist natürlich das lang ersehnte Ziel vieler Autor:innen. Vor ein paar Monaten habe ich mir geschworen, dass ich den zweiten Band von Giraffenhund und Kratzbürste erst schreibe, wenn ich einen Verlag finde. Doch mittlerweile sind die beiden Figuren mir so an mein Herz gewachsen, dass ich ihnen die weitere Reise in eine neue Stadt nicht verwehren möchte.
Das nächste Ziel wird vielleicht Tokio.
Lernt Giraffenhund und Kratzbürste kennen und erlebt mit ihnen ein Abenteuer in Paris!
Mein Buch ist bei Amazon erhältlich.
Liebe Grüße und bis bald im stinknormalen Leben
Eure Isabelle
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