Eine Welt voller Bücher
Heute möchte ich Euch unsere Lieblingsbücher der letzten Jahre vorstellen. Ich habe unglaublich viel Zeit damit verbracht, unseren Kindern Geschichten vorzulesen und ich habe es geliebt. Auf diese Weise konnte ich mit ihnen kuscheln und ein wenig von all dem Trubel entspannen. Oft wurde das Spiel viel zu wild und laut und ich brauchte einfach eine Lärm-Pause. Die Kinder waren gereizt, stritten sich und durch das Vorlesen kam wieder Ruhe in unser Leben.
Die Kinder und ich hatten etliche Lieblingsbücher und viele davon haben wir in einer “Endlosschleife” gelesen. Die Bücher sind ein wichtiger Teil unseres Lebens und ich könnte mich niemals von ihnen trennen. Sie sind wie ein gut gehüteter Schatz, der die Kindheit unseres Nachwuchs in sich birgt. Ich möchte sie eines Tages meinen Enkelkindern vorlesen und auch ihnen eine eigene Welt eröffnen.
Mit Hilfe der Bücher haben wir es geschafft unseren Kindern bestimmte Werte zu vermitteln und ihre Fantasie zu fördern. Manchmal haben sie sofort nach einer Geschichte angefangen das Gehörte in ihr Spiel einzubauen und zu verarbeiten. Auf diese Weise hatten sie immer wieder neue Ideen für ihre Rollenspiele. Wie oft hörte ich den Satz “Du bist Tommy und ich bin Annika” von den beiden Großen. Dann wurde das Spiel “nicht den Boden berühren” gespielt oder es wurden die Verbrecher Blom und Donner-Karlson gejagt.
Übrigens habe ich ziemlich früh begonnen den Kindern Bücher vorzulesen. Sobald sie allein sitzen konnten, zeigte ich ihnen die Bilder in den Büchern. Dafür eignet sich beispielsweise das Papp-Bilderbuch “Mein kleiner Brockhaus” Von A bis Z. Mit dieser liebevoll illustrierten Buchreihe können neugierige Kinder ab 1 Jahr ihre kleine Welt Schritt für Schritt entdecken. Im Garten, im Wald, auf dem Bauernhof, in der Savanne, im Dschungel oder am Meer.
Bücher für die Kleinsten ab 1 Jahr
Das Buch “Mein erster Brockhaus” von der gleichnamigen Autorin Renate Selig ist für 1-3 Jährige geeignet. Der Autorin gelingt es mithilfe ihrer fröhlichen Illustrationen so abstrakte Begriffe wie “Morgen” und “Abend” zu erklären. Seit über 40 Jahren können Kinder ab 1 Jahr in diesem Klassiker Vertrautes und Neues entdecken. Mit über 500 wichtigen Begriffen aus der Lebenswelt der Kleinen sowie 500 liebevollen Illustrationen führt dieses erste Lexikon durch das Abc.
Weiter geht es mit den Bobo Siebenschläfer-Geschichten für die Kleinsten. Mir gefallen die Kurzgeschichten so gut, da sie den Alltag sehr treffend beschreiben. Der Text ist kurz gehalten und es überwiegen die Bilder. Der kleine Bobo ist wirklich liebenswert und sowohl die Kinder als auch die Eltern erkennen sich in den Bildgeschichten wieder. In jeder der sieben Geschichten wird Bobo am Ende müde. Das richtige Bettkantenbuch für nimmermüde Kleinkinder.
Das kleine, schlichte Bilderbuch “Klipp-Klopp” von Nicola Smee hat alle drei Kinder gleichermaßen begeistert. Da steht ein Pferd im Stall und ihm ist langweilig. Als eine schwarze Katze vorbei kommt , sagt das Pferd: „Möchte jemand reiten?“. Die Katze ist begeistert und „Klipp Klopp“ geht es los. Auch der Hund, dann das Schwein und schließlich die Ente wollen reiten. Alle finden auf dem großen Rücken des Pferdes Platz, das immer schneller rennt.
Bis durch die hohe Geschwindigkeit alle Tiere herunterfallen und in einem Heuhaufen landen. Doch natürlich wollen sie „noch mal!“. “Klingeling” und “Plitsch-Platsch” sind die Nachfolger von dem ersten Band und machen mindestens genauso viel Spass. Das Buch “Gesichter machen” von der gleichen Autorin erklärt die verschiedenen Gefühle und ermutigt die Kinder Grimassen zu schneiden.
Die Geschichten von Leo Lausemaus kommen bei den Kindern sehr gut an, obwohl mir persönlich die Zeichnungen nicht so gut gefallen. Leo Lausemaus überzeugt wahrscheinlich durch seinen ehrlichen Charakter und ihm fällt es manchmal schwer zu teilen, er trödelt oder hat schlechte Laune. Am Schluss bekommt er doch immer die Kurve und hat etwas dabei gelernt. Es ist eine schöne Art, den Kindern unliebe Tätigkeiten wie Zähneputzen oder das Zimmer aufräumen näherzubringen.
Die beliebte Kinderbuchreihe von Amrei Fechner “Ich bin der kleine Elefant” kennen viele noch aus ihrer Kindheit. Besonders beliebt sind die Pappbilderbücher für die ganz Kleinen. Sie zeigen die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung: auf dem Bauernhof, im Haus und in der freien Natur. Mit Liebe zum Detail wecken die Bilder die Emotionen der Kinder.
Die Geschichte “Post für den Tiger” von Janosch kennen viele. Das Buch ist einfach wunderbar gezeichnet und handelt von der Freundschaft zwischen dem kleinen Bären und dem Tiger. Ein besonderer Lacher ist das Buch vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. Nachdem alle Kinder im Alter von 2-3 Jahren das Thema “Kacka” lieben ist dieses Buch natürlich ein Selbstläufer.
Das Buch “Manuel und Didi” von Erwin Moser erzählt kleine Mäusegeschichten mit vielen farbigen Bildern. Ein Vorlesebuch, das schon für die Kleinsten ein großes Vergnügen ist. Manuel und Didi sind echte Abenteuer-Mäuse, die neugierig ihre Umwelt erkunden. Mal bauen sie eine Baumhütte, mal retten sie einen Fisch. Mal rasen sie mit dem Super-Kürbisschlitten den Abhang hinab, mal schlafen sie auf einer großen Blume. Wenn es brenzlig wird, wissen sich die Freunde stets zu helfen – egal, ob es Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ist.
Bücher für Kinder von 3-5 Jahre
Weiter geht es mit Büchern für Kinder im Alter von 3-5 Jahren. Das ist natürlich ein sehr dankbares Vorlesealter, denn die Kinder können sich meist schon gut konzentrieren und verstehen den Inhalt längerer Geschichten. Durch Nachfragen kann man die Aufmerksamkeit der Kinder immer wieder neu wecken. Beispielsweise: “wie hättest Du Dich in diesem Moment gefühlt?” oder “wie hättest Du Dich verhalten?”. Oftmals entwickeln sich dadurch tiefgreifende Gespräche und wir erfahren etwas über die Gefühle unserer Kinder.
Beginnen möchte ich mit zwei Büchern aus meiner Kindheit. Das eine heißt “Die Mäuse im Schuh” von Rodney Peppe. Leider ist es nur noch im Antiquariat erhältlich, doch vielleicht findet man es mit etwas Glück auf dem Flohmarkt. Diese Geschichte handelt von einem Schuh und einer Mäusefamilie, die darin lebte. Wenn es regnete, wurden die Mäuse nass, wenn es schneite, froren sie, wenn die Sonne schien, schwitzten sie und wenn es stürmte, wurden sie fast weggeweht. Doch am schlimmsten war es, wenn die Katze mit ihrer Pfote in den Schuh fuhr und ihre Krallen ausstreckte. Die Mäuse beschlossen sich ein neues Haus zu bauen.
“Der kleine Bär” von Else Homelund Minarik war eines der ersten Bücher, die sich an Erstleser richteten. Es verkaufte sich weltweit über 6 Millionen Mal. Der Kleine Bär genießt es, einen ganzen Tag mit seinen Großeltern zu verbringen. Großmutter und Großvater Bär kennen so viele spannende Geschichten. Zum Beispiel über Mutter Bär, als sie ein Rotkehlchen aufgezogen hat. Oder über den Kobold, der sich vor seinen eigenen Schuhen fürchtet. Da vergeht die Zeit wie im Flug.
“Viel Spaß mit Onkel Tobi” von Hans-Georg Lenzen wurde in Reimen geschrieben und lässt sich wunderbar vorlesen. Seit fast 50 Jahren sind die Onkel Tobi-Geschichten in Kinderzimmern beliebt. Ob Onkel Tobi zum Einkaufen in die Stadt fährt oder bei einer Landpartie Bekanntschaften schließt. Alles wird anschaulich in Wort und Bild erzählt. Und der Humor kommt nicht zu kurz.
“Wo die wilden Kerle wohnen” ist ein bekanntes Bilderbuch. Max, der Junge aus Maurice Sendaks Buch, war unartig und wird ohne Abendessen ins Bett geschickt. Daraufhin träumt er sich in die Welt der wilden Kerle, scharfzähniger, großäugiger Monster, die er zähmt, indem er sie anstarrt, “ohne ein einziges Mal zu zwinkern”. Dann tanzen und raufen sie wild herum, bevor Max in sein Kinderzimmer zurückkehrt, wo das Abendessen steht. Unsere Kinder lieben dieses Buch, vielleicht auch, weil Max ihnen zeigt, wie er es alleine schafft seine Monster zu zähmen.
“Oscars Autos” von Carl Johan De Geer war lange Zeit das absolute Lieblingsbuch von unserem Jungen. Kein Wunder, denn wie spannend ist das denn: Die Feuerwehr ruft bei Oscar an und fragt, ob er das große Auto lenken könne! Oscar lässt sich nicht zweimal bitten und löscht im Handumdrehen den brennenden Kiosk im Park. Und kurz darauf braucht man erneut seine Hilfe, denn auch fürs Abschleppauto wird ein Fahrer gesucht. Wieder steht Oscar als Retter bereit! Eine Geschichte für kleine Jungs, die gerne Großes leisten möchten.
Bücher für Kinder von 5-10 Jahren
Nachdem ich Euch nun mit endlosen Tipps zu unseren Lieblingsbüchern überflutet habe, möchte ich mit meinen zwei Lieblingsautoren enden. Wer sollte es anderes sein als Astrid Lindgren und Ottfried Preußler. An dieser Stelle könnte ich einen nicht enden wollenden Lobgesang auf diese zwei Menschen anstimmen, doch zuerst einmal lass ich lieber Henning Mankell über sie sprechen.
Mir bleibt zum Abschluss heute nur zu sagen: bitte lest Euren Kindern Bücher vor!
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