Meine liebe Freundin, mit der ich nach unserem Studium für ein halbes Jahr gereist bin, hat fast zeitgleich mit mir ihr Baby bekommen. Ein Grund genug um uns wieder auf den Weg zu machen. Doch diesmal sollte uns die Reise nicht in ferne Länder führen, sondern zu uns selbst.
Den Blick nach innen richten und Ruhe finden. Den Alltag loslassen und in das ureigene Zuhause heimkehren. Genauso stellten wir es uns vor und schwebten schon Tage zuvor voller Vorfreude auf Yogawolke sieben.
Unser Retreat, das von meiner Freundin Marie Brendel und Claudia Lerche geleitet wurde, führte uns in das schöne Allgäu zum Ayurvedahof Engel. Hier wurden wir wunderbar mit köstlichem, ayurvedischen Essen versorgt. Die Atmosphäre ist durch das gemeinsame Essen am grossen Holztisch sehr familiär und gemütlich. Ein Hund und insgesamt drei Babys im Alter von sechs bis acht Monaten machten die Gruppe zu einer Art Grossfamilie.
Natürlich ist ein Yogaretreat mit Baby längst nicht so effektiv. Vor allem dann nicht, wenn man während der Meditation und den Asanas lauscht welches der drei Yogababys im Raum unterhalb Randale macht. Ist es das der Matten-Nachbarin, die sich gerade genüsslich in den herabschauenden Hund streckt oder mein eigenes? Diese Frage konnte letztendlich nur geklärt werden, indem man den Raum der Ruhe verlässt und das quäkende Würmchen ausfindig macht.
Letztendlich hat uns dieses Retreat viel Neues gezeigt. So haben wir das erste Mal mit verbundenen Augen Yoga praktiziert und uns vorwiegend auf den Tast- und Hörsinn konzentriert. Das war eine sehr schöne Erfahrung, die uns gezeigt hat, dass manche Asanas viel leichter werden, da man sich nicht mit seiner Nachbarin vergleicht und mehr bei sich ist.
Eines der bekanntesten Mantras ist „loka samasta sukhino bhavantu“. Traditionell wird es zum Ende der Yogapraxis gesungen. Übersetzt heißt es so viel wie: es mögen alle Lebewesen auf Erden glücklich und frei sein. Dieses schöne Mantra versuchen wir nun in unseren Alltag zu retten und auch im Leben öfter mal ein echter Yogi zu sein.
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