Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bisher mit Halloween nicht wirklich viel am Hut hatte. Doch mittlerweile schnitzen wir seit vier Jahren in Folge Kürbisse, die wir abends mit Kerzen ausleuchten und verschenken Süssigkeiten an kleine Gespenster, die bei Dunkelheit an unserer Haustür klingeln.
Heimlich, still und leise hat sich also eine Art Mini-Tradition eingeschlichen und ich beginne dieses Fest zu mögen. Was ist schon gegen Gulasch-Hexensuppe mit Spinnenbeinen und Grusel Bowle mit Gummiaugen einzuwenden?
Ich mag dieses Fest, weil es so herrlich anders ist. Es hat einen leichten Twist und die Kinder sind durch einen gewissen Candy-Overkill noch ausgelassener und fröhlicher als sonst. Halloween ist einfach unvernünftig und gerade deshalb besonders schön. Zu spät ins Bett gehen und viel zu viel Süssigkeiten essen darf auch mal sein. Besonders wenn Gross und Klein gemeinsame Sache machen.
Doch was bei uns in den ersten Zügen liegt, hat in Amerika schon lange Tradition. Dort schmücken die Leute ihre Häuser mit Quadratmeter grossen Spinnweben, lassen blutige Plastikhände aus Briefkästen baumeln oder setzen Grabsteine in ihre Gärten, um den Nachbarn das Gruseln beizubringen. Hier findet ein regelrechter Wettbewerb um das Haus mit dem grössten Spukfaktor statt.
Doch was genau ist Halloween eigentlich? Eine Antwort auf diese Frage, habe ich auf Zzzebra gefunden, dem web Magazin für Kinder. Ich habe den Text übernommen und möchte Euch hier den Auszug zeigen.
Ursprünglich, vor Hunderten von Jahren, war Halloween ein Herbstfest der Druiden im alten England. Es sei die einzige Nacht des Jahres, so glaubten die Menschen damals, in der Hexen und Geister leibhaftig auf der Erde herumspukten.
Fast jedes Kind weiß, dass Halloween etwas mit Gespenstern, Hexen und Verkleiden zu tun hat, aber kaum jemand hat eine Ahnung, was es mit dem Fest ‚Halloween’ nun wirklich auf sich hat.
Schon vor über 2000 Jahren feierten die Kelten im alten England (heute sagen wir Großbritannien dazu) zum Ende des Sommers ein großes Fest – damals hieß es noch ‚Samhain’. Der 31. Oktober war bei den Kelten der letzte Tag des Jahres, denn sie hatten einen anderen Kalender als wir heute. Der Sommer wurde mit großen Feuern verabschiedet und gleichzeitig der Winter begrüßt. Die Menschen bedankten sich bei ihrem Sonnengott (mit Namen ‚Samhain’) für die Ernte, die sie in der warmen Jahreszeit eingebracht hatten und gedachten an diesem Tag auch der Seelen der Verstorbenen. Der Sonnengott wurde nun, zu Beginn der dunklen Winterzeit von dem keltischen Gott der Toten, abgelöst.
Die Kelten glaubten fest daran, dass die Seelen der Verstorbenen in der Nacht vom 31. Oktober als Geister auf die Erde zurückkommen, um in ihre Häuser zurückzukehren. Aber was war mit den Geistern und heimatlosen Seelen, die trotz der großen Feuer, die am Wegesrand entfacht wurden, den Weg nicht fanden und verzweifelt umherirrten? Von ihnen war nichts Gutes zu erwarten, sie spukten durch die Nacht, erschreckten friedliche Menschen und trieben ihr Unwesen mit ihnen.
Einige Jahrhunderte später, ungefähr 800 Jahre n. Chr., ernannte der Papst den 1. November, also den Tag nach dem 31. Oktober, zum Feiertag ‚Allerheiligen’, an dem der christlichen Märtyrer gedacht wurde. Aus dem Samhain- Fest wurde im Laufe der Zeit ‚das Fest am Vorabend zu Allerheiligen’, und das heißt auf englisch ‚All Hallows’ Evening’ oder abgekürzt ‚Hallows’ E’en’. Inzwischen sagen wir Halloween.
Obwohl das Samhain-Fest schon so lange her ist, verkleiden sich die Kinder heute noch als gruselige Gestalten, wie Gespenster, Hexen, Zauberer oder Vampire, um Geister abzuschrecken. Und das ist auch gut so – denn wer weiß denn schon genau, ob die Kelten im alten England nicht doch recht hatten……?
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