Der Name Korsika oder auch Kallisté bedeutet: „Die Schönste!“. Er stammt von den Griechen ab, die ihrer Zeit auf Korsika regierten.
Dem kann ich nur zustimmen, denn ich kenne kaum eine Insel, die mit der Schönheit und Ursprünglichkeit Korsikas mithalten kann. Zum einen sind hier die Strände mit kristallklaren Wasser und zum anderen wild romantische Städte, die es zu entdecken gilt.
Nicht weit von den Buchten und Stränden entfernt, findet man im Landesinneren eine nicht enden wollende Gebirgskette, die von Wäldern bedeckt ist. Die vielen Wanderrouten führen entlang dieses Gebirgskamms und beginnen mit kurzen Etappen bis hin zu mehrtägigen Touren mit alpinen Charakter.
Die Besonderheit Korsikas liegt mit Sicherheit in ihrer unvergleichbaren Natur gepaart mit der Herzlichkeit der Korsen. Die Korsen schaffen es durch ihre Gastfreundschaft, dass man sich stets willkommen fühlt und nicht als Tourist abgespeist wird.
Die Einheimischen verhindern den Massentourismus mit seinen herkömmlichen Hotel-Hochburgen, die das Bild ihrer schönen Insel verzerren würden. Man findet ausschließlich kleine Wohnanlagen, die sich als Bungalow-Ketten in die Gebirgshänge schmiegen oder kleine Campingplätze.
Ein individueller und sanfter Tourismus spiegelt sich in vielen Formen auf der Insel. Man sieht hier keine Busse, die Menschenmassen von einem Sightseeing-Punkt zum nächsten bringen. Die Natur und seine Einzigartigkeit gilt es zu schützen. Die Insel bietet der Natur viele Rückzugsgebiete in Form von Naturreservaten und geschützten Eiland.
Fährt man beispielsweise in das Alta Rocca kann man die unterschiedlichsten Wanderwege begehen. Die Routen führen durch urtümlichen Wälder, vorbei an Gumpen bis hin zu reißenden Wasserfällen. In der Hitze ist ein Bad im eiskalten Bergwasser eine wahre Erfrischung, die wir uns mit den Kindern gegönnt haben.
Besonders beeindruckt hat uns die Stadt Bonifacio, die dramatisch weit oben in eine Felswand gebaut wurde. Aus manchen Fenstern der Stadt schaut man direkt in die endlose Tiefe und sieht das weite, blaue Meer.
Wunderschöne Läden, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Die Steintreppe “Escalier du Roi d’Aragon” führt über 187 Stufen durch den Steilhang direkt zum Meer. Eine Legende besagt, sie sei in einer einzigen Nacht von Truppen des Königs von Aragon nach der Belagerung von Bonifacio 1420 in den Felsen gehauen worden.
Bonifacio lässt sich wunderbar vom Meer aus erkunden und es werden sowohl Kajak- als auch Bootstouren angeboten. Wir haben eine Fahrt zu den Lavezzi Inseln unternommen. Leider waren die Inseln im August völlig überlaufen und ich würde davon abraten.
Jeder andere Strand an der Südspitze bietet wesentlich mehr Platz und das Wasser ist mindestens genauso klar und sauber. Toll war aber zumindest die Besichtigung der Felsgrotten, die man auf dem Rückweg mit dem Boot entdecken kann.
Ein weiteres Highlight auf unserer Reise war der “Parc Naturel d’Olva” an der Südspitze. Auf einem riesengroßen Gelände leben die typischen Haustiere eines korsischen Bauernhofs.
Auf dem Rundgang kann man Ziegen, Ponys, Esel, Hühner, Wildschweine und Schafe in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und streicheln. Zum Abschluss kann man die Kinder auf Ponys über das Gelände führen.
Am letzten Urlaubstag haben wir noch den Hochseilgarten in der Nähe von Ponte Vecchio besucht und dieser Ausflug hat sich sehr gelohnt. Man fliegt auf einem Flying Fox über die Baumwipfel hinweg und für die Mutigen ist sogar ein gesicherter Sprung in die Tiefe möglich.
Selten hat uns ein Urlaub so unglaublich entspannt wie dieser. Dies zeigte sich besonders an unserem letzten Abend. Wir richteten ein letztes Mal den Blick auf das weite Meer kurz bevor wir unsere Fähre zurück nach Savona nehmen wollten. Dabei sahen wir unsere Korsika Fähre, die gerade dabei war aus dem Hafen von Bastia auszulaufen.
Wir hatten also unser Schiff verpasst und uns wurde bewusst, dass wir die Zeit in diesem Urlaub völlig aus den Augen verloren haben. Dies führte dazu, dass wir eine weiter Nacht auf Korsika verbrachten und ein wunderschönes kleines Hotel in der Altstadt gefunden haben.
Ich war mehr als glücklich ein paar weitere Stunden auf der schönsten Insel zu verbringen und freue mich schon heute auf die Rückkehr dorthin…
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