(Enthält unbezahlte Werbung)
“Glamping”, was für ein wunderbares Wortspiel aus Glamourös und Camping. Überall liest man darüber und es gibt nur wenige Zeitschriften, die nicht über diesen Trend berichten.
Nachdem ich ein großer Camping-Fan bin, wollte ich Glamping unbedingt mal im Familienurlaub ausprobieren. Die Vorstellung, die Vorzüge des Zeltens in freier Natur genießen zu können und gleichfalls die Annehmlichkeiten eines Betts zu haben klingt einfach wunderbar.
Unsere letzten Urlaube verbrachten wir mit einem gemieteten Wohnmobil auf dem Campingplatz, doch diesen Sommer war es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Bei unserer Recherche stießen wir auf den Anbieter “Wiesenbett”.
Es ist ein niederländisches Unternehmen, das die Glamping-Zelte in verschiedenen Ländern anbietet. Alle Zelte sind mit eigener Toilette, Dusche, guten Betten und einer Küchenzeile ausgestattet. Man heizt mit einem Holzofen. Öllampen und Kerzen sorgen für romantisches Licht, denn Strom gibt es nicht.
Bei unserer Unterkunft auf Korsika, waren wir lange Zeit die einzigen Gäste in einem der drei Zelte und konnten somit den Luxus der Privatsphäre genießen. Die Zelte liegen an einem Hang und die Vegetation ist im Hochsommer relativ karg. Wir überblickten von hier oben die hügelige Landschaft und erlebten die absolute Ruhe.
Nachts hörte man das Gebimmel der Schafsglocken und das Heulen der Hirtenhunde. Dazu gesellte sich das Scharren des Wildschweins, das sein nächtliches Quartier unter einem großen Stein suchte. Allein die Geräusche der Nacht waren ein besonderes Erlebnis.
Zwar konnten wir aufgrund der Hitze nicht besonders gut schlafen und die Kinder wanderten nachts aus ihren Stockbetten zu uns ins Doppelbett, doch irgendwann übermannte uns trotzdem der Schlaf. Mein persönlicher Schlafplatz und Lieblingsort war das Bett im Schrank, das durch zwei Türen begehbar war. Dort fühlte ich mich wohl und sicher.
Der große Holztisch inmitten des Zeltes wurde zum Treffpunkt der Familie. Dort konnten wir essen, spielen und malen. Die Einrichtung im Vintage-Stil zusammen mit dem schönen Geschirr aus Emaille gefiel mir besonders gut.
Die Kinder liebten es, das Pferd, die Ziegen und die Hühner zu füttern. Die Reste unserer Obst- und Gemüseschalen fanden dadurch eine gute Verwertung. Täglich zum Frühstück bekamen wir frische Eier. Wir hatten den Service eines Frühstück-Korbs dazu gebucht und mussten somit morgens nichts zubereiten.
Am besten gefiel mir an unserem Glamping-Urlaub die absolute Ruhe und Abgeschiedenheit auf unserem Bauernhof. Wiesenbett stellt höchstens sechs Zelte auf die jeweiligen Grundstücke und gewährt somit viel Privatsphäre. Ich genoss das Leben mit der Reduktion auf das Nötigste und das romantische Kerzenlicht am Abend.
Unsere Kinder hatten immer dreckige Füße und sahen aus wie kleine Tom Sawyers. Sie durchstreiften tagtäglich das Gelände und kamen immer mit neuen Eindrücken zurück. Sie erzählten uns von langen Ameisenkolonien, die sie auf dem Weg zu ihrem Hügel beobachteten.
Eines Morgens kamen sie besonders aufgeregt zurück und erzählten uns, dass nur noch vier von sieben Hühnern lebten. Der Rest sei kopflos und zerfleddert im Gehege verteilt. Zwar war dieses Schlachtfeld für die Kinder ziemlich makaber anzusehen, doch es ist Teil des Lebens in der freien Natur.
Wir erklärte den Kindern, dass der Marder in den Stall gelangte und ab dem Tag gab es leider keine Eier mehr zum Frühstück. Auch das ist eine Erfahrung, die wir in einem Hotel so nie erlebt hätten.
Wir verbrachten unsere Zeit im Zelt und auf der Terrasse mit viel Lesen, Vorlesen und dem gemeinsamen Spiel. Schon jetzt bin ich traurig bei dem Gedanken, dass wir schon bald unser Zelt verlassen.
Wie sehr werde ich meine Regendusche aus dem Zinkeimer vermissen, das allabendliche Vorlesen bei Kerzenschein und das Sonnenlicht des Tagesanbruchs, das durch das Zeltfenster kriecht.
Als Erinnerung an unsere schöne Zeit hier, werden wir einen Rosé- und Weißwein aus dem Anbau unserer Bauern mitnehmen. Zudem ein Öl aus der Immortelle-Pflanze, das eine entzündungshemmende Wirkung haben soll.
Das Gute am Abschied ist, dass wir schon bald unseren nächsten Glamping-Urlaub planen können. Dann vielleicht in Frankreich, Schottland oder Holland. Es gibt noch so viel zu entdecken…
Schreibe einen Kommentar