Paris – Mon Amour
Wie wunderbar und aufregend! In den Pfingstferien war ich drei Tage mit unserer siebenjährigen Tochter in Paris. Eigentlich war Paris nicht meine erste Wahl, da ich kein Französisch spreche und in Erinnerung hatte, dass es dann etwas schwierig werden könnte.
Doch ich wurde eines Besseren belehrt und durfte die erfrischende Freundlichkeit der Pariser erleben. Ihre Herzlichkeit im Umgang insbesondere mit Kinder war sehr angenehm. Die Sprachbarriere wurde sofort überwunden indem ich meine Standardfrage “Parlez-vous anglais?” vorausschickte. Danach ging es fröhlich mit Englisch weiter.
Natürlich holte ich bei jeder Gelegenheit mein “Oui”, “Non”, “Merci beaucoup”, “Salut” und “Au revoir” hervor. Wir erfanden Wörter, die französisch klangen und sagten dazu möglichst oft “Baguette”. Das war natürlich albern, doch zu unserer großen Freude waren tatsächlich viele Franzosen mit einem Baguette unterm Arm unterwegs in Paris.
So verging die Zeit viel zu schnell und wir konnten endlos erzählen und Fragen stellen ohne dass wir unterbrochen wurden. Meine Arme waren immer frei für sie und mein Schoß allein für sie reserviert. Ich besaß nicht das Gefühl der ständigen Dreiteilung. Wir waren im Flow und hatten zudem unglaubliches Glück mit dem Wetter und unserem Hotel.
Kommt also mit auf einen kleinen Ausflug nach Paris. Ehrlich gesagt hatte ich komplett vergessen, wie wunderschön diese Stadt doch ist.
1. Ein Vormittag im Montmatre Viertel
Montmartre ist ohne Zweifel eines der beliebtesten und schönsten Viertel der Stadt Paris. Die romantischen kleinen Gassen, in denen einst Künstler wie Picasso und Van Gogh lebten, verzaubern auch heute noch mit ihrem besonderen Charme Touristen aus aller Welt – ein absolutes Muss für alle, die Paris besuchen.
Sehr empfehlenswert ist es, sich ein bisschen „treiben“ zu lassen und die gemütlichen kleinen Straßen rund um die Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Es reihen sich Eisdielen, Cafés und Konfiserien aneinander. Hier oben ist man mitten im Pariser Leben angelangt und wird von all den schönen Läden und Ausblicken inspiriert.
Wir sind mit der Metro zur Station Blanche gefahren und dort ausgestiegen. Am “Moulin Rouge” vorbei laufen wir entlang der Rue Lepic. Hier befindet sich das Café de Deux Moulins aus dem Film “Die fabelhafte Welt der Amelie”. Früh am Morgen treffen sich Leute aus dem Quartier in der Brasserie auf einen Kaffee an der Bar. Um neun Uhr hatten wir die freie Platzwahl und konnten unser Frühstück in aller Ruhe genießen bevor es zu voll wird.
2. Der Sacré Coœur de Montmartre
Sie ist das strahlend-weiße Wahrzeichen von Paris: die römisch-katholische Wallfahrtskirche Sacré-Cœur. Stolz thront sie auf dem 130 Meter Hohen Hügel des Viertels Montmartre. Die Sehenswürdigkeit bietet nicht nur selbst einen einzigartigen Anblick, sondern von der Kuppel aus liegt dem Besucher ganz Paris zu Füßen.
Hier oben waren wir mit wenigen anderen Touristen in den frühen Morgenstunden fast allein. Hinauf führt die enge, steinerne Wendeltreppe bis in die Kuppel der Basilika. Von hier oben hören wir die Choräle des Gottesdienstes und sind verzaubert von der milchigen Morgenstimmung mit Blick auf Paris.
Neben der Kuppel befindet sich der 80 Meter hohe Glockenturm. 18,835 Tonnen schwer ist die Savoyarde, und ist damit nicht nur die größte Glocke Frankreichs, sondern zählt zu einer den größten und schwersten Glocken der Welt.
Wie aus der Zeit gefallen scheint das nostalgisch anmutende Karussell am Fuße der Basilika. Hier drehen sich große und kleine Pferde im langsamen Auf- und Ab des Karussells. Für sechs Runden zahlt man circa zehn Euro und erhält dafür ein strahlendes Kinderlächeln, das Runde um Runde vorbeifliegt.
3. Une Glace à Paris
Und Glace à Paris – ein Eis in Paris. Diese Eisdiele wurde vom vom Pâtisseur-Weltmeister gegründet. Seit 2015 werden hier Eiscreme und Backwaren von höchster Qualität kreiert. Die hochwertigen Eiscremes werden mit sorgfältig ausgewählten Zutaten hergestellt. Die kreativen Geschmäcke entwickeln sich zusammen mit den Jahreszeiten und werden in herrlich duftenden Cornets serviert.
Ein Muss für alle Liebhaber der französischen Pâtisserie.
4. Das Künstlerhaus Rivoli 59
Das Künstlerhaus 59 Rivoli in der gleichnamigen Rue Rivoli ist eine farbenfrohe Touristenattraktion mitten in der Stadt. Hier kann man den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die Ateliers werden an junge Künstler vermietet und so entsteht eine bunte Mischung aus Kunst und verschiedenen Band-Angeboten am Abend.
5. Ein Picknick auf dem Platz der Vogesen
Die Place de Voges ist ein im Stadtteil Marais gelegener Platz. Unter den fünf „Königlichen Plätzen“ ist er der älteste und gilt als einer der schönsten Plätze von Paris. Der quadratische Platz eignet sich am Wochenende hervorragend für ein Picknick auf dem Rasen. Hier kann man die Pariser wunderbar beobachten und anschließend Marais entdecken.
6. Yummy Pop im Marais
Hier in der Nähe befindet sich der Popcorn-Laden Yummy Pop, der von Scarlett Johanson im Oktober 2016 eröffnet wurde. In der Rue du Roi de Sicile 35 kann man aus sechs verschiedenen Popcorn-Sorten von salzig bis süß wählen.
7. Der Besuch des Jardin de Luxemburg
Der Jardin de Luxemburg ist ein früher königlicher und heute staatlicher Schlosspark. Hier gibt es unzählige Freizeitgestaltungen wie Ponyreiten, ein Karussell und Kutschenfahrten.
Hier haben uns die ruhigen und schattigen Ecken unter grünem Dickicht mit Stühlen und Bänken besonders gut gefallen. Es gibt unzählige Orte um zu verweilen und die Menschen und die Natur zu beobachten.
Vor der Gartenfassade des Schlosses befindet sich ein Wasserbecken, in dem traditionell selbstgebastelte Modellboote zu Wasser gelassen werden. Für vier Euro kann man sein Boot mit einer langen Holzstange auf hohe See schicken.
Es ist spannend zu beobachten in welche Richtung das Schiffchen treibt und ob es sich mit einem anderen Schiff verkeilt. Dieses sehr kostengünstige Spiel ist ein wirklich toller Zeitvertreib für die Kinder.
8. Der Eiffelturm von oben
Im Unterricht hatten die Kinder das Thema Türme besprochen und von daher hatte sich mein Mädchen in den Kopf gesetzt den Eiffelturm von oben zu sehen.
Zuvor hatte ich eine Online-Reservierung für den Aufstieg gebucht, um möglichst schnell nach oben zu kommen. Trotz Fast-Line Ticket mussten wir am Pfingstsonntag geschlagene vier Stunden warten, bis wir die zweite Ebene des Turms erreichten.
Die Menschenmassen schienen endlos und nach zwei Sicherheitskontrollen für die wir jeweils eineinhalb Stunden anstehen mussten, durften wir mit dem Aufstieg beginnen. Zurück ging es gleichfalls zu Fuß, da wir sonst eine weitere Stunde auf den Aufzug hätten warten müssen.
Von daher können wir den Besuch des Eifelturms am Wochenende und zu Ferienzeiten nicht empfehlen. Zudem ist der Eintritt mit circa 35 Euro pro Person relativ teuer.
Es gibt jedoch jeden Abend eine tolle Überraschung, die umsonst ist. Nach Einbruch der Dunkelheit blinkt der Eiffelturm zu jeder vollen Stunde. Das Glitzern und Blinken dauert ungefähr 5 Minuten und endet um 1 Uhr in der Nacht. Der Eifelturm glitzert durch Glühlampen beleuchtet wie eine überdimensional große Wunderkerze.
Die Beleuchtung besteht aus 20.000 einzelnen Lampen, die über 40 km Stromkabel miteinander verbunden sind. Dieses Ereignis ist bezaubernd und macht natürlich Kindern genauso viel Freude wie Erwachsenen.
9. Besuch des Invalidendoms
Wir haben den Invalidendom mit dem Grab des Napoleons besucht. Nachdem Napoleon Bonaparte eine sehr wichtige Person in der französischen Geschichte ist, gestaltet sich sein Grabmal dementsprechend pompös. Das angrenzende Militärmuseum ist einen Besuch wert und hier erfährt man viel über die militärische Vergangenheit Frankreichs.
In der angrenzenden Buchhandlung beim Eingang an der Place Vauba konnte ich eine Art Kinder-Comic über Napoleon und den Sonnenkönig Ludwig XIV kaufen. Ich war erfreut zu sehen wie interessiert unsere Tochter die Bücher aufnahm und sich durch die geschichtsträchtigen Orte auch ein Bild davon machen konnte.
10. Die Übernachtung im Hotel Eiffel Blomet
Die Übernachtung im Hotel Eiffel Blomet war ein Volltreffer. Das Hotel liegt mitten im 15ten Arrondissement von Paris. Es ist nur 2 km vom Eiffelturm entfernt. Man kann ihn bequem in einem halbstündigen Spaziergang durch die schönen und belebten Strassen der Nachbarschaft erreichen.
Unser Zimmer war zwar wie viele Zimmer in Paris sehr klein und dennoch komfortabel. Wir hatten einen kleinen Mini-Balkon und konnten von dort aus die Straße mit ihrem Treiben unterhalb beobachten. In nächster Umgebung befinden sich viele schöne Bars und Restaurants. Die nächste Metro-Station ist circa sieben Minuten zu Fuß entfernt.
Das schönste an diesem Hotel ist, dass es einen kleinen Swimmingpool mit zwei Saunen gibt, den wir jeden Abend bevor wir erschöpft ins Bett fielen noch nutzen konnten. Das Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft und einer kleinen, aber feinen Essenauswahl ist absolut zu empfehlen.
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