Unsere Camper-Reise durch Deutschland wurde immer schöner je weiter wir weg kamen. Entweder lag es am Wetter, das von Tag zu Tag sonniger wurde oder an den wunderbaren Orten, die wir entdeckten. Unser nächstes Ziel war die Sächsische Schweiz und wir blieben drei Nächte auf dem Campingplatz Caravan Camping in dem idyllischen Dörfchen Gohrisch.
Die Basteibrücke
Die Basteibrücke ist die berühmteste Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz. Einst trieben dort Raubritter ihr Unwesen. Durch die sagenhaften Felsformationen zieht sich eine 75 m lange Brücke über die man zur Felsenburg Neurathen gelangt. Sie ist die größte mittelalterliche Felsenburg der Region. Von der Bastei aus kann man schwindelerregende Ausblicke auf den Königstein, die Elbe und den Lilienstein genießen. Das Panorama ist atemberaubend und wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter.
Für Menschen mit Höhenangst ist die Bastei eine echte Herausforderung. Der Blick in die tiefen Schluchten lässt uns ehrfürchtig einen Schritt zurücktreten. Insbesondere, wenn man kleine Kinder dabei hat, die sich gerade freischwimmen und nur unter Androhung von Eisverbot an der Hand laufen möchten. Zudem wollte unser kleinster Wildfang am liebsten die Absperrungen erklimmen und über das Brückengeländer klettern. Wir Eltern kamen also ganz schön ins Schwitzen.
Nichts desto trotz stand dieser wundervolle Ort ganz oben auf meiner Deutschland-Liste und es hat sich mehr als gelohnt hierher zu kommen. Von der Basteibrücke aus genießt man einen spektakulären Blick auf das Elbgebiet mit dem Sandsteingebirge. Es gibt zahlreiche Wanderwege in der Nähe wie beispielsweise zum Amselsee, zum Steinernen Tisch oder zu den Schwedenlöchern. Die Zeit war einfach viel zu kurz.
Übrigens kann man die Bastei sowohl mit dem Auto bzw. Bus erreichen oder über verschlungene Wege erwandern. Wir haben uns für eine kurzen Aufstieg vom Kurort Rathen aus entschieden, der mit kleinen Kindern sehr gut zu bewältigen ist. Zu Beginn unserer Tour erleben wir gleich eine echte Seltenheit – die historische Gierseilfähre in Rathen, mit der wir die Elbe überqueren. Dort angekommen, laufen wir den Ausschilderungen folgend durch das kleine Örtchen in Richtung Bastei. Nach circa 45 Minuten sind wir oben angekommen.
Wir werden auf jeden Fall hierher zurückkehren und ein Theaterstück auf der Felsenbühne in Rathen ansehen. Die Freilichtbühne inmitten der fantastischen Natur befindet sich im Kessel am oberen Ende des Wehlgrundes. Hier kann man von Mai bis September verschiedene Inszenierungen sehen. Es gibt hier noch so viel zu entdecken und zu erleben.
Der Aufstieg zum Pfaffenstein
Von unserem Campingplatz aus sind es nur etwa zehn Minuten mit dem Fahrrad zum Fuße des Pfaffenstein. Der Pfaffenstein verkörpert als 434 m hoher Tafelberg ein typisches Landschaftselement im Nationalpark Sächsische Schweiz. Die Wanderung kann ich für Kinder ab vier Jahren empfehlen, wobei wir es mit unserer fast dreijährigen Tochter auch geschafft haben. Die Tour eignet sich jedoch keinesfalls für Kinderwagen.
Der Aufstieg auf den Pfaffenstein verlangt ein wenig Kondition und etwas Geschicklichkeit. Dafür belohnt die Tour mit fantastischen Aussichten und einem Abstecher zur berühmten Barbarine. Für die großen Kinder ab fünf Jahren ist der Weg das reinste Abenteuer. Enge Pfade und steile Stiege machen Spass und es wird viel geklettert.
Start ist der Parkplatz am Fuße des Pfaffensteins. Ein gerader Weg führt von hier aus bergan bis zum Fuße des Felsens. Dort geht es über das »Nadelöhr« einen schweißtreibenden Weg hinauf. Wer es leichter mag, der kann sich für den bequemen Aufstieg rechts entlang entscheiden.
Oben angelangt, sollte man nach kurzer Pause an der nächsten Kreuzung nach links einbiegen, wo die atemberaubende Aussicht auf den Gohrisch und den Papststein wartet. Zurück auf dem Hauptweg geht es weiter bis zu einer Abzweigung, der zum »Opferkessel« führt, einer kesselförmigen Vertiefung, die vermutlich in der letzten Eiszeit entstanden ist. Hier offenbart sich wieder ein wunderbares Panorama.
Zurück auf dem Wanderweg geht es weiter bis zum Gasthaus auf dem Pfaffenstein mit Aussichtsturm. Dank guter Ausschilderung ist der Weg zur Barbarine von diesem gemütlichen Rastplatz aus leicht zu finden: Nach zahlreichen Treppen und einer dunklen Felsspalte öffnet sich der Blick hinüber zur »Steinernen Jungfrau«. Nun läuft man zunächst wieder in Richtung Gasthaus und dann am ersten Abzweig nach links, den Klammweg hinunter. Er führt schließlich zum Ausgangspunkt zurück.
Die Festung Königstein
Bevor wir am nächsten Tag mit unserem Camper Richtung Spreewald aufbrechen, besuchen wir noch die Festung Königstein. Leider haben wir für unseren Besuch viel zu wenig Zeit eingeplant. Wir könnten hier einen ganzen Tag verbringen, um die riesige Festung zu erkunden. Das Angebot an Ausstellungen, Veranstaltungen und Mitmachen-Angeboten für Kinder ist sehr umfangreich.
Es gibt eine eigene Festungsbäckerei, zahlreiche gastronomische Angebote und sogar eine Übernachtungsmöglichkeit. Gäste können eine Ferienwohnung auf der Festung Königstein mieten und die Ruhe nach der Schließung genießen.
Die Festung Königstein ist ein einzigartiger Zeuge europäischer Festungsbaukunst. Über 800 Jahre Geschichte haben diese Wehranlage zu einem eindrucksvollen Ensemble von Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barock und des 19. Jahrhunderts werden lassen. Auf dem geschichtsträchtige Felsplateau kann man die 2,2 km lange Ringmauer entlang wandern und das Panorama genießen.
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