Die Stadt Pottenstein
Die erste Region auf unserer Reise war Franken, genauer gesagt die Fränkische Schweiz. Diese Ferienregion zwischen Bamberg, Bayreuth und Nürnberg wird auch das Land der Burgen, Felsen und Höhlen genannt. Hier sieht die Welt gleich ganz anders aus und wir sind von den eigenartigen Felsformationen fasziniert. Viele, kleine Fachwerkhäuser schmiegen sich in die Stadt Pottenstein ein und werden von mächtigen Dolomitfelsen eingerahmt.
Auf einer Anhöhe liegt die 1000jährige Burg Pottenstein, die sich im Privatbesitz befindet. Schaut man von unten zur Burg rauf fühlt man sich an die Mattis-Burg aus dem Film Ronja Räubertochter erinnert. Die Burg liegt ebenso imposant auf einem hohen Felsen. Das Museum der Burg ist absolut sehenswert und von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Felsenstädtchen. Es ist sogar möglich in der Burg zu übernachten, doch aus Sicherheitsgründen erst mit Kindern ab zehn Jahren.
Pottenstein liegt am Zusammenfluß von Püttlach, Weihersbach und Haselbrunnbach. Hier kann man tolle Fahrradtouren und Wanderungen unternehmen. Trotz dem noch relativ kalten Wetter sind wir mit dem Fahrrad unterwegs und haben die Attraktionen der Umgebung erkundet.
Eine Besonderheit zur Osterzeit sind die feierlich geschmückten Osterbrunnen. Seit über hundert Jahren schmücken Einheimische in der Karwoche bis zwei Wochen nach Ostern zahlreiche Brunnen und Quellen in der Fränkischen Schweiz. Die Brunnen werden mit tausenden buntbemalten Eierschalen, Blumen, Kränzen und Girlanden geschmückt.
Der Ursprung des Brauchtums liegt vor allem in der Bedeutung des Wassers als lebensspendendes Element für die wasserarme Hochebene der Fränkischen Alb.
Felsburg Tüchersfeld
Das kleine Dorf Tüchersfeld wird von einer imposanten Felsburg beherrscht. Die hier steil in die Höhe aufragenden Felsformationen sind die Überreste eines Riffs, welches zur Jurazeit in einem tropischen Meer heranwuchs. Im Verlauf tausender von Jahren schnitt sich die kleine Püttlach in den fränkischen Dolomit ein und lies dabei den Umlaufberg als “Insel” entstehen.
Die Teufelshöhle
Besonders sehenswert ist die Teufelshöhle – die größte der insgesamt rund 1000 Höhlen der Fränkischen Schweiz. Die Gesamtlänge der Teufelshöhle beträgt ca. 3.000 Meter, von denen etwa die Hälfte für die Öffentlichkeit im Rahmen einer 45minütigen Führung zugänglich sind. Circa 400 Stufen sind zu bewältigen, um die Tropfsteinhöhle zu erkunden.
In der Teufelshöhle wurden Knochen und Schädel von rund 80 Höhlenbären gefunden, die unterschiedlichen Generationen angehörten. Sie starben in der Höhle eines natürlichen Todes. Man fand allerdings kein komplett erhaltenes Bärenskelett. Es wurde das Skelett eines Bären aus verschiedenen Teilen rekonstruiert.
Kirschblüten Hanami
Das Spannende an unserer Reise war zu erfahren, wie unterschiedlich Deutschland und seine einzelnen Bundesländer sind. So hat die Fränkische Schweiz ziemlich wenig mit unserem Oberbayern zu tun. Die Preise sind niedriger, die Leute wirken bescheidener und natürlich wird fränkisch gesprochen. Bei unserem Mittagessen gab es Knödel mit Meerrettich und der Krustenbraten wurde mit Sauerkraut serviert.
Uns hat es hier auf jeden Fall sehr gut gefallen und wir wollen unbedingt in der Kirschblütenzeit zurückkehren. Denn mit etwa 200.000 Kirschbäumen zählt die Fränkische Schweiz zu den größten Anbaugebieten Deutschlands. Jedes Jahr im April verwandelt sich die Landschaft rund um das Walberla in ein weißes Blütenmeer.
Es gibt einen Kirschlehrpfad in Pretzfeld. Diese Wanderung vorbei an den Kirschgärten lohnt sich besonders zur Kirschblüte und während der Kirschernte. Auf den rund 10 km gibt es viel Wissenswertes über den Kirschanbau in der Fränkischen Schweiz zu erfahren.
Man muss sich somit nicht auf die lange Reise nach Japan begeben um das Kirschblüten Hanami („Blüten betrachten“) zu erleben. Wie so oft liegt das Ferne ganz nah.
Beim nächsten Mal erfahrt Ihr wie es weiterging in der Sächsischen Schweiz…
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