Endlich melde ich mich zurück aus dem Winterschlaf. Ich habe die Weihnachtstage mit gutem Essen und ganz viel Zeit genutzt um Nichts zu tun. Morgens gab es keine Hektik, um rechtzeitig im Kindergarten zu sein und keinen Kampf mit dem Anschnallgurt, der nie richtig einrasten will. Es musste keine Brotzeit und kein Rucksack gepackt werden, keine Kinderhaare gekämmt und keine passenden Klamotten herausgesucht werden. Es wurden keine Diskussionen über Sommerkleidchen geführt, die unbedingt im Winter getragen werden wollten.
Es durfte alles so sein, wie es gerade war. Wir blieben in unseren warmen Federn liegen während die Kinder ihr Zimmer und das Bad verwüsteten. Erst als sich Bauchgrummeln meldete, tapsten wir in die Küche und gossen schlaftrunken Milch über unsere Cornflakes. Kurz danach versanken wir wieder mit den Kindern auf der Couch und kuschelten uns unter die Decken. Es wurden Lieblingsbücher dreimal hintereinander vorgelesen, Unmengen von Klebstoff verbastelt, gedankenverloren aus dem Fenster geschaut und viele Tagespläne geschmiedet, die niemals in die Tat umgesetzt wurden. Zuhause war es schlicht und einfach am schönsten.
So anstrengend das letzte Jahr in manchen Momenten auch war, umso versöhnlicher zeigte es sich in den ausklingenden Tagen zum Jahresende. Wir bekamen all die Ruhe und Ausgeglichenheit geschenkt nach der wir uns gesehnt hatten. Als dann zu allem Glück die Welt über Nacht in eine weisse Schneedecke gehüllt wurde, waren wir rundum zufrieden. Weisse Weihnachten und so viel Zeit wie wir brauchten um Schneemänner zu bauen, Bratäpfel mit heisser Vanillesoße zu essen und Schlitten zu fahren. Wir taten all die Dinge die uns in unserer Kindheit schon glücklich machten. Kurzum die Welt war in Ordnung.
Mein guter Vorsatz für das neue Jahr heisst: weniger ist mehr. Ich will nicht mehr in Rekordzeit alles Aufräumen während unser Sohn Mittagschlaf macht, ich will nicht alle Böden und Ablagen am Tag dreimal wischen und jedem Krümel hinterherstaubsaugen. Ich will mehr Zeit für die einfachen und schönen Dinge im Leben. Was nützt mir eine blank geputzte Küche und strahlend weisse Wäsche, wenn meine Kinder viel lieber mit mir im Garten spielen? Was nützen mir Fensterscheiben ohne Fingerabdrücke, wenn ich in der Zeit eine Tasse Tee hätte trinken können?
Weniger geplante Freizeitaktivitäten könnten für neue Freundschaften mit Regenwürmer oder Schnecken in unserem Garten sorgen. Weniger perfekt sein zu wollen bedeutet mehr Freiheit. Weniger zu putzen und zu Ordnen bedeutet mehr Zeit für die Kinder zu haben. Weniger meckern bedeutet mehr Liebe im Leben.
Und was habt Ihr für Vorsätze für das neue Jahr 2015?
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