Gestern stand ich bei dm an der Kasse und war dabei meinen Einkauf zu bezahlen, als ich merkte, dass meine Postbank und Sparkassen Karte fehlte. Ausgerechnet jetzt, wo ich mich in entspannter Einkaufsstimmung befand. Ohne unsere Kinder. Die waren nämlich bei Oma und Opa und ich konnte in aller Ruhe Windeln, Feuchttücher, Pulvermilch, Sonnencreme und Sommershorts einkaufen.
Bei dem Gedanken, wie mein Kaufrausch früher aussah, muss ich schmunzeln. Ich konnte stundenlang durch die Läden stromern, mich meinen Konsumgelüsten hingeben, alles an- und ausprobieren und danach noch mit Freunden Sushi Essen gehen.
Doch wenn man Kinder hat wird man bekanntlich sehr bescheiden was die eigenen Bedürfnisse angeht. Selbst die Grundbedürfnisse wie zum Beispiel Schlaf müssen hinten anstehen. Demnach kann mich also ein Besuch bei dm ohne Kinder sehr entspannen. Das Durchstöbern der Regale auf der Suche nach Shampoos, Cremes und Pasten mit dem neuesten Beautyversprechen kann mich in eine Art Hochstimmung versetzen. Man wird ja genügsam.
Meine Stimmung schlug jedoch schlagartig um als sich eine immer längere Schlange an der Kasse bildete und ich stets nervöser in meinem Geldbeutel kramte. Natürlich hatte ich sofort den Herrn Junior im Verdacht, der es liebt meinen Geldbeutel aus- und einzuräumen. Dabei hatte er wohl genau meine zwei wichtigsten Karten im Nirgendwo verschwinden lassen.
“Sie können auch gerne mit Kreditkarte zahlen” schlug mir die nette Kassiererin vor. So weit so gut, bis mich die Dame aufforderte die Geheimzahl einzugeben. Geheimzahl? Keine Ahnung, geht das nicht auch mit Unterschrift? Leider nein. Nun gut, ich durfte meinen Wagen zur Seite schieben, mir Bargeld von meiner Schwiegermutter organisieren und wiederkommen.
Als ich zu Hause ankam und meine Einkäufe verstaut hatte, machte ich mich sofort auf die Suche nach den zwei Karten. Ich suchte unter Teppichen, in Bücherregalen, Küchenschränken, Spielzeugkisten und Sofaritzen. Als mein Mann abends nach Hause kam half er mir, doch die Suche blieb erfolglos.
Das bedeutet erstmal kein Geld und keine Grosseinkäufe bei dm oder sonstwo. Ich weigere mich noch immer die Karten nachzubestellen, denn ich hoffe, dass sie mir plötzlich aus irgendeiner Schublade entgegen blitzen.
Zu allen Überfluss ist mir heute Morgen auch noch mein Handy zwischen die Rückwand unseres Bettes gerutscht. Man möchte es kaum für möglich halten, aber ich konnte trotz Kinderkochlöffel und Rouge Pinsel das blöde Ding nicht aus dem Spalt hervorholen. Jetzt steckt mein Handy in der Bettritze zwischen dem Holz und bewegt sich nicht vor und zurück und meine zwei Bankkarten erfreuen sich in der Dunkelheit an meinem Frust. Mein Handy lacht sich wahrscheinlich auch noch heimlich ins Fäustchen.
Geht das eigentlich nur mir so oder sind das die normalen Chaostage? Vielleicht sind das aber auch einfach nur Zeichen, die es zu lesen gilt? Nun bin ich also vorerst gezwungen keine E-Mails auf meinem Telefon zu quecken, Facebook Nachrichten zu lesen oder in irgendeiner blöden App rumzuscrollen. Vielleicht sollte ich einfach im Garten Salat anbauen und die alten Schmusetücher der Kinder zu Ökowindeln umfunktionieren?
Wenn man keine anderen Möglichkeiten hätte, würde man sicherlich erfinderisch werden und all das auch ohne Bankkarten und Handys bewältigen. Not macht eben erfinderisch.
Trotzdem hätte ich jetzt gerne mein Handy, das mich fragt: “Wie kann ich behilflich sein?”. Ich warte jetzt einfach mal ab, der Kühlschrank ist noch viertelvoll und die Windel reichen auch noch eine ganze Weile…
Mrs_Holmes meint
Oje mein Mitgefühl hast du! Ja solche Chaostage kenne ich auch, an denen irgendwie nichts klappen will. Ich hoffe du findest die Karten schnell wieder und kommst auch bald ans Handy ran. Ich hatte meins fast 2 Wochen in Reparatur und da merkt man erst wie oft man doch in das blöde Ding reinguckt….
Mama Isabelle meint
Liebe Mrs Holmes!
Da gebe ich Dir absolut Recht. Eigentlich benützen wir unser Handy viel zu viel und ohne hätten wir wahrscheinlich viel mehr Zeit für uns und unsere Kinder. Besonders die Väter sind da ja auch sehr anfällig :-)) Vielleicht sollte ich es einfach dort lassen, wo es gerade feststeckt.
Liebe Grüsse
Isabelle
schnickschnackberlin meint
Ich kenne das! Oft stehe ich an der Kasse und suche nach meiner EC Karte und bekomme dann Panik, weil ich denke, dass der Kleine sie rausgenommen hat. Aber einmal war ich dann sehr gerührt, als ich viele meiner verschollenen Sachen in seiner Kinderküche wiederfand 😉
Mama Isabelle meint
Oh dann sollte ich vielleicht auch mal bei uns im Kaufmannsladen nachsehen. Es gibt einfach zu viel Orte, wo man so eine kleine Karte wunderbar verschwinden lassen kann…