Wenn man selbst keine Kinder hat und das Leben in ruhigen und geordneten Bahnen verläuft, kann man sich nicht vorstellen, wie schnell Dinge verschwinden, zerbrechen oder verloren gehen können. Hier ein kleiner Report über den Schwund der letzten 24 Stunden.
Ich muss ja zugeben, dass mein Mann und ich den Laissez-Faire Erziehungsstil am Wochenende pflegen und versuchen uns so passiv wie möglich zu verhalten. Das kommt einerseits den Kindern zugute, die ab sechs Uhr in der Früh die obere Etage unseres Hauses nach Lust und Laune verwüsten dürfen, da die Eltern komatös in ihren Betten schnarchen. Und andererseits kommt es uns zugute, da wir zumindest einen klitzekleinen Anteil unseres Schlafdefizits ausgleichen dürfen.
Natürlich waren wir gestern mal wieder viel zu lange wach und hinzu kam erneut eine Nacht des Windeln wechseln, Milchflaschen zubereiten, Hustensaft einflößen und Händchen halten, da beide Kinder krank sind. Unsere Kleinen sind jedoch nicht gewillt, ihre Genesung voranzutreiben indem sie sich so richtig ausschlafen und ruhig in ihren Bettchen schlummern.
Nein, ab sechs Uhr in der Früh ist Halligalli angesagt und das Ausmaß der Verwüstung erfahren die müden Eltern erst, wenn sie sich endgültig aus ihren warmen Betten geschält haben. So mussten wir zuerst folgende Gegenstände aus unserer Toilette fischen, die unser kleiner Sohnemann mit wahrscheinlich grösster Freude dort versinken hat lassen:
Nachdem das Chaos in der oberen Etage wieder beseitigt wurde, konnte man nun zum Frühstück und der Verwüstung der unteren Etage übergehen. Während ich mich gerade oben noch anzog hörte ich eine kleine Stimme von unten, die ganz zerknickt “Mama” rief. “Was ist denn?” gab ich schon leicht genervt zurück. Klein Mia stand da und hatte meine zerbrochene Brille in der Hand. “Wir haben uns gestritten und dabei ist die Brille kaputt gegangen”.
Was soll ich dazu noch sagen? An dieser Stelle wäre jetzt eine Werbung für Fielmann Brillen angebracht, da ich tatsächlich einen Versicherungsschutz für meine Brille abgeschlossen habe. Alles ist natürlich halb so wild und es gibt wie immer schlimmere Sachen im Leben.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen geruhsamen Sonntag mit möglichst wenig Schwund und viel Laissez Faire. Und denkt daran: in der Ruhe liegt die Kraft. Das sagt mein Mann zumindest immer und ohne dem wären wir wahrscheinlich alle nur halb so entspannt und ich wäre an einem Sonntag wie diesem sicherlich nur mal kurz Zigaretten holen gegangen.
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